Das Bienenjahr in der Segeberger 1 ½ Zarge:
Das Bienenjahr beginnt, wie es gelehrt wird mit der Sonnenwende: am 21.Juni, da wir nach dem Kalender leben möchte ich im Frühjahr beginnen.
Nach den vielen Wintertagen kommen jetzt die ersten warmen Tage, an denen die Temperaturen die 10°C Marke und evtl. höher erreichen und es kribbelt jedem Imker in den Fingern. Doch zurzeit gibt es noch wenig zu tun, was man auch beherzigen sollte, denn jeder unnötige Eingriff würde den Bienen mehr schaden als er ihnen helfen würde.
Daher mache ich folgendes:
Ein Muss für jeden Imker, um Schäden und Verluste durch Mäuse zu vermeiden, sind die Mäusegitter: Sie werden jetzt entfernt.
Futtervorräte überprüfen.
Ich wiege meine Völker, und halte das Gewicht in einer Stockkarte fest. Viele sagen, ein erfahrener Imker könne durch einen Handgriff schnell erkennen, wie es um seine Völker steht. Ich gehe lieber auf Nummer sicher und nehme zur Gewichtskontrolle eine Wage zur Hand. So kann ich gleichzeitig die Völker ermitteln, die zu viele Vorräte an Bord haben. Solchen Völkern kann ich später Futterwaben entziehen und den Völkern, die unter Futtermangel leiden, durch Futterwabenspenden helfen. Dies kann immer mal wieder passieren, auch wenn man die Völker ausreichend mit Futter versorgt. Beim Füttern sollte keiner sparsam sein.
Ich behaupte, was der Imker den Völkern an Futter zur Verfügung stellt, bekommt man durch ein Vielfaches von gut ausgewinterten Völkern an Honig zurück.
Ein Blick in den Boden werfen und bei erhöhten Totenfall sollte der Boden gereinigt werden. Dieser Eingriff ist schnell erledigt. Die Zarge mit Deckel vom Boden trennen, den Boden reinigen oder kurz abschlagen, anschließend wieder zusammensetzen. Das geht so schnell, dass das Volk diesen Eingriff gar nicht registriert. Nach diesem Eingriff muss diese Auffälligkeit in der Stockkarte festgehalten werden, da man ja winterfeste Völker benötigt.
Das Brutnest bleibt im März noch unberührt. Ein kurzes Anheben vom Deckel und Hand auf die Folie auflegen ist erlaubt, denn dieser kurze Blick gibt schnell
eine Aussage, ob das Volk in Brut ist oder ob es evtl. weisellos ist. Sollten man jetzt die Weiselosigkeit feststellen, ist Handeln angesagt. Ich mache da kurzen Prozess: Das weisellose Volk wird
einfach auf ein schwaches Volk aufgesetzt - den Rest erledigen die Bienen selbst.
Stellt man aber fest, dass man einen Schwächling hat, muss ebenfalls gehandelt und ein kurzer Vermerk in der Stockkarte gemacht werden. Dann stelle ich das schwache Volk getrennt durch ein
Absperrgitter auf ein starkes Volk. Ein kurzer aber dafür effektiver Eingriff, denn die Volker akzeptieren sich gegenseitig, die Königin wird nicht abgestochen und durch die Wärme und die
Vielzahl an Bienen vom starken Volk entwickelt sich das schwache Volk prächtig. Die Völker müssen jedoch nach ca. 4 Wochen wieder getrennt werden. Wartet man zu lange, treffen die Bienen ihre
Entscheidung selbst und eine Königin wird verbannt.
Gegen Ende März, wenn die Temperaturen die ersten Reinigungsflüge zulassen, sollte der erste Eingriff in das Brutnest vorgenommen werden. Kurze Kontrolle, ob Brut in allen Stadien vorliegt, mehr nicht. Auch dieser Eingriff ist schnell erledigt, ohne Waben ziehen zu müssen. In der 1 ½ Zarge werden kurz die Waben zur Seite geschoben und man kann schnell erkennen, wie der aktuelle Stand ist. Kurz in der Stockkarte notieren, mehr nicht.